Schwarzes Mädchen gab ihre letzten 8 Dollar aus, um den Hell’s Angels zu helfen – am nächsten Tag brachten 100 Biker ein lebensveränderndes Geschenk
Seine Hand griff hoch und packte ihre. Sein Griff war schwach, aber er war da.
„Wie heißen Sie?“ flüsterte er, seine Stimme kaum hörbar.
„Sienna. Sienna Clark.“
„Sienna?“ Er hustete. „Sie… Sie haben mein Leben gerettet.“
„Noch nicht, aber ich versuche es.“
In der Ferne heulten Sirenen. Sie kamen näher.
Kapitel 5: Die Krone mit Flügeln
Dann, wie aus dem Nichts, donnerte ein weiteres Motorrad auf den Parkplatz. Ein jüngerer Mann, vielleicht 30, ebenfalls mit Weste, sprang ab und rannte herüber.
„Hawk! Oh mein Gott, Hawk!“ Er sank auf der anderen Seite des Mannes auf die Knie. Er sah Sienna an, seine Augen weit vor Schock. „Du… Du hast ihm geholfen?“
„Er brauchte Hilfe“, sagte Sienna einfach.
Der jüngere Mann starrte sie an, als hätte sie gerade etwas Unmögliches getan. „Die meisten Leute wechseln die Straßenseite, wenn sie uns sehen.“
Sienna antwortete nicht. Sie ließ ihre Hand einfach auf Hawks Schulter, bis der Krankenwagen auf den Parkplatz fuhr.
Die Sanitäter eilten mit einer Trage und Ausrüstung herbei. Einer von ihnen sah Sienna an. „Haben Sie ihm Aspirin gegeben?“
„Ja, zwei Tabletten vor vielleicht drei Minuten.“
Der Sanitäter nickte. „Clever. Sie haben ihm wahrscheinlich gerade das Leben gerettet.“
Sie verluden Hawk auf die Trage. Er streckte die Hand aus und packte Siennas Handgelenk noch einmal, seine Augen auf ihre fixiert. „Sagen Sie ihnen, Hawk hat Sie geschickt.“
Sie hatte keine Ahnung, was das bedeutete.
Der jüngere Mann stand auf, als sich die Krankenwagentüren schlossen. Er ging auf Sienna zu, zog eine Visitenkarte aus seiner Geldbörse und reichte sie ihr. Sie war schlicht weiß, mit nur einer Telefonnummer und einem kleinen Logo, einer Krone mit Flügeln.
„Mein Name ist Cole“, sagte er. „Hawk wird sich bei Ihnen bedanken wollen. Bitte rufen Sie morgen diese Nummer an.“
Sienna nahm die Karte, ihre Hände zitterten. Sie sah das Logo an, dann wieder Cole. „Wer ist er?“ fragte sie.
Cole lächelte, aber sein Ausdruck hatte etwas Ernstes. „Jemand Wichtiges. Jemand, der Freundlichkeit nicht vergisst.“
Der Krankenwagen fuhr mit heulenden Sirenen davon. Der Tankwart stand mit verschränkten Armen in der Tür und schüttelte den Kopf. Sienna stand allein auf dem Parkplatz, mit 1,50 € in der Tasche und ohne Ahnung, was sie gerade getan hatte.
Sie ging im Dunkeln nach Hause und spielte alles noch einmal durch. Die Worte des Tankwarts hallten in ihrem Kopf wider: Diese Typen bringen nur Ärger. Aber alles, was sie gesehen hatte, war ein Mann, der Hilfe brauchte.
Hatte sie einen Fehler gemacht? Sie wusste es noch nicht, aber sie würde es bald herausfinden.
Kapitel 6: Nicht für Geld
Die Sanitäter arbeiteten schnell. Einer von ihnen setzte Hawk eine Sauerstoffmaske auf, während der andere seine Vitalwerte überprüfte. Sienna stand abseits, ihre Hände zitterten immer noch vor Adrenalin. Cole lief auf und ab und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Er sah verängstigt aus.
„Wird er wieder gesund?“, fragte er die Sanitäter.
„Wir haben ihn stabilisiert“, sagte einer von ihnen. „Aber wenn diese Dame ihm nicht so schnell Aspirin gegeben hätte, würden wir jetzt ein ganz anderes Gespräch führen.“
Cole wandte sich Sienna zu. Seine Augen waren gerötet. „Sie verstehen nicht, Hawk… er ist nicht irgendjemand. Er ist… er ist alles für uns.“
Sienna wusste nicht, was sie sagen sollte. „Ich habe nur getan, was jeder tun würde.“
„Nein.“ Cole schüttelte entschieden den Kopf. „Die meisten wären weggegangen, besonders von jemandem, der so aussieht wie er.“
Die Sanitäter verluden Hawk in den Krankenwagen. Bevor sie die Türen schlossen, zog Hawk die Sauerstoffmaske leicht herunter und sah Sienna an. „Danke“, formte er mit den Lippen. Sie nickte.
Die Krankenwagentüren schlossen sich, und das Fahrzeug fuhr in die Nacht davon. Cole stand einen Moment lang da und sah ihm nach, bis es verschwunden war. Dann wandte er sich wieder Sienna zu. „Haben Sie Kinder?“
Die Frage überraschte sie. „Ja, eine Tochter, Maya. Sie ist sechs.“
„Wie ist Ihre Situation? Arbeiten Sie?“
Sienna zögerte. Sie kannte diesen Mann nicht, aber die Art, wie er fragte, sanft, aufrichtig, brachte sie dazu, zu antworten. „Zwei Jobs. Wir… wir kommen zurecht.“
Cole sah auf ihre Schuhe, das Loch in der linken Sohle, ihre abgetragenen Jeans, die Erschöpfung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand. „Ja“, sagte er leise. „Das glaube ich Ihnen.“
Er zog seine Geldbörse heraus. Sie war dick mit Geldscheinen gefüllt. Er begann, Scheine zu zählen. „Lassen Sie mich Ihnen etwas für das Aspirin geben, für Ihre Zeit, für das, was Sie getan haben.“
Sienna wich zurück. „Nein, bitte.“
„Ich habe Nein gesagt.“ Ihre Stimme war fest. „Ich habe es nicht wegen Geld getan.“
Cole hielt inne. Er starrte sie lange an. „Warum dann?“
„Weil er Hilfe brauchte. Das ist alles.“
Cole steckte seine Geldbörse langsam weg. Er studierte ihr Gesicht, als versuchte er, es sich einzuprägen. Dann griff er in seine Tasche und zog eine Visitenkarte hervor, dieselbe, die er ihr zuvor gezeigt hatte. Schlicht weiß, Telefonnummer, das Logo mit der Krone mit Flügeln.