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Alleinerziehende Mutter, die von ihrem eigenen Sohn betrogen wurde, kaufte eine Hütte für 25 Cent – ​​und deckte dann ein schreckliches Geheimnis auf

Marthas Augen verengten sich. „Manche Geheimnisse werden bewahrt, um die zu schützen, die wir lieben.“ Sie blickte nervös über ihre Schulter. „Kommen Sie morgen zu mir, 4:15 Willow Street. Es gibt Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie einen Fuß in diese Hütte setzen.“

Max winselte leise und drückte sich gegen Eleanors Bein, als hätte er ihren Kummer gespürt. Die Fahrt zum Crow’s Ridge schien sie immer weiter von der Zivilisation wegzubringen. Sophie war auf dem Rücksitz eingeschlafen, ihr Kopf ruhte auf Max’ goldenem Fell. Der alte Hund beobachtete die vorbeiziehende Landschaft mit wachsamen Augen, stand gelegentlich auf, um aus dem Fenster zu schauen, sein Schwanz wedelte jedes Mal, wenn sie an Bächen oder offenen Wiesen vorbeikamen.

„Wir sind bald da, alter Junge“, murmelte Eleanor und kraulte ihn hinter den Ohren. „Wir besorgen dir bald einen richtigen Garten zum Toben.“ Richard hatte immer gesagt, Max sei mehr als nur ein Haustier. Er habe einen unheimlichen Instinkt für Menschen und Orte gehabt. „Dieser Hund weiß Dinge, die wir nicht wissen“, pflegte er zu betonen, wann immer Max bei scheinbar freundlichen Fremden knurrte, die sich später als unzuverlässig erwiesen.

Die Hütte lag am Ende eines gewundenen Feldweges, teilweise verborgen durch hohe Kiefern und überwuchertes Gestrüpp. Sie war kleiner, als Eleanor erwartet hatte: ein einstöckiges Gebäude mit einem Steinkamin und einer kleinen Veranda. Das Dach brauchte Arbeit, und die Fenster waren dunkel von jahrelangem Schmutz, aber die Baumstämme wirkten solide. Ein verblichenes „Betreten verboten“-Schild hing schief an der Vordertür.

„Es ist wie ein Märchenhaus“, flüsterte Sophie, nun wach und durch das Autofenster spähend. „Glaubst du, es gibt Bären?“

„Nur die freundlichen“, versicherte Eleanor, scannte aber nervös den Waldrand. „Lass uns mal reinschauen.“

Der Türgriff ließ sich leicht drehen, als wäre er trotz des verlassenen Eindrucks der Hütte kürzlich geölt worden. Drinnen tanzten Staubpartikel im Nachmittagslicht, das durch Ritzen in den geschlossenen Fenstern fiel. Die Luft roch abgestanden, aber nicht unangenehm. Max betrat als Erster den Raum, schnüffelte vorsichtig am Rand entlang, seine Körpersprache entspannt, aber aufmerksam. Eleanor hatte gelernt, seinem Urteil über neue Orte zu vertrauen. Ein einfacher Tisch stand an einer Wand, zwei Stühle ordentlich darunter geschoben. Ein steinerner Kamin dominierte die gegenüberliegende Wand. Kalte Asche stapelte sich noch immer in der Feuerstelle. Ein schmales Bettgestell stand in einer Ecke, die Matratze lange verschwunden. Über dem Kaminsims deutete eine rechteckige, sauberere Holzstelle darauf hin, dass dort einst etwas gehangen hatte – ein Gemälde oder ein Spiegel, den jemand entfernt hatte.

„Schau mal, Oma“, rief Sophie und zog einen staubigen Gegenstand unter dem Bett hervor. „Ich habe ein Buch gefunden.“ Es war ein altes Lederjournal, dessen Seiten vom Alter vergilbt waren.

Eleanor griff danach, aber Max begann plötzlich hektisch zu bellen und mit den Pfoten auf den Holzboden in der Mitte des Raumes zu scharren. Eleanor kniete sich neben den aufgeregten Hund. Die Bodendielen in der Mitte des Raumes waren anders angeordnet als der Rest. Sie waren zugeschnitten und eingefasst, um ein perfektes Quadrat zu bilden. Nicht beschädigt oder verfault, sondern absichtlich verändert und dann mit einer dunklen Substanz versiegelt, die im Laufe der Zeit gehärtet war.

„Was ist los, Max?“, flüsterte sie und fuhr mit den Fingern über die versiegelten Kanten. Max scharrte weiter am Boden und winselte mit zunehmender Dringlichkeit. In seinen ganzen zwölf Jahren hatte sie ihn noch nie auf etwas derart fixiert erlebt.

Ein Schatten huschte über das schmutzige Fenster. Eleanor blickte auf und sah eine Gestalt auf einem Pferd im Waldrand stehen und sie beobachten. Selbst aus dieser Entfernung konnte sie erkennen, dass der Reiter sich bewusst verborgen hielt. Als sich ihre Blicke durch das Glas trafen, drehte sich die Gestalt sofort um und ritt davon, aber nicht bevor Eleanor einen Blick auf einen markanten breitkrempigen Hut mit silbernem Band erhaschen konnte.

„Oma“, klang Sophies Stimme zittrig. „Da war ein Mann, der uns beobachtet hat.“ Eleanor zog ihre Enkelin fest an sich. „Alles gut, Schatz. Wir sind nur neu in der Stadt. Die Leute sind neugierig.“ Aber während sie sprach, konnte Eleanor das Gefühl nicht abschütteln, dass es nichts mit Neugier zu tun hatte. Der Beobachter hatte nicht nur interessiert gewirkt. Er hatte Wache gehalten. Die Frage war: Worauf und vor wem?

Als sie sich für die erste Nacht einrichteten, waren Eleanors Träume von geflüsterten Stimmen und dem Bild eines versiegelten Bodens, der schreckliche Geheimnisse verbarg, getrübt.

 

Das Angebot in der Stadt

 

Am nächsten Morgen fuhr Eleanor in die Stadt, um Vorräte zu besorgen, während Sophie mit Max im Vorgarten der Hütte spielte. Das Gemischtwarengeschäft war fast leer, als sie ankam, aber in dem Moment, als sie die Tür öffnete, verstummte das spärliche Gespräch.

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